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Esquel - Trip nach Tres Picos
26.02.2006 | 16:06 Uhr

Esquel - Trip nach Tres PicosDonnerstagabend.
Ich habe mich mit einer Deutschen (Hanne) und einem Östreicher (Armin) angefreundet. Es stellte sich heraus, dass wir unser Busticket nach el Bolson am Donnerstagmorgen um die gleiche Zeit hatten.
Weblog von Hanne (Ihre Story und andere Fotos)


Freitag, 17.02.06
Hanne (die Deutsche) hatte die Idee den Viejo Patagonien-Express-Tren am Morgen zu nehmen, und die Tickets bis an den Abend zu verschieben. Das fanden wir noch eine gute Idee und so fanden wir uns bald auf dem Touristen-Zug wieder, der uns für 2 Stunden in ein nahegeliegenes Kaff fuhr und dort auslud, um viele Artesanias zu kaufen. Nach 45 Minuten gings wieder zurück. Während der Fahrt gab es noch infos von einer Guide und Live-Musik. Es war zwar touristisch, aber gemütlich.
Fotos sind hier.

Am Nachmittag warteten wir im Garten vom Hostel zusammen bis der Bus fahren sollte. Irgendwann kamen wir mit Dario (der Besitzer des Hostals und Mountainguide) durch mein Harry-Potter Buch auf die Monster zu sprechen, die es in den Lagunen um Tres Picos (einen Berg in der Nähe) haben sollte, und dass die Gegend dort super schön sein sollte. Er geht am Samstag mit Walther (ein Freund aus Buenos Aires) auf eine Wander-Klettertour, ob wir mitwollen. Wir überlegten schnell und gingen unsere Bustickets nochmals tauschen, beziehungsweise zuürckgeben. Also mussten wir dann langsam ans Packen und Ausrüstungzusammensuchen denken. Bessere Schuhe besorgen für Hanne (die das erste Mal wandern ging) und Essen einkaufen im Supermarkt war angesagt. Irgendwann konnten wir, Armin, der östreicher, und ich, dann doch noch in den Ausgang gehen um ein letztes mal abzurocken.

Samstag, 18.02.06
Ausschlafen, Fischerzeugs- und Snackskaufen, Mittagessen, Packen und los gings um 5 Uhr an den Busbahnof. Dort scherzten ich noch, "...etzt hat es sicher nicht genügend Platz im Bus und einer muss dableiben..." Und wie war es? klar, ich musste irgendwie schräg auf einem kleinen Hocker sitzen und Hanne auf dem Boden. 2 Stunden. Letzte 90 Kilometer waren Schotterpiste. Hornhaut wäre klüger an den Füssen zu haben ;-)
Jedenfalls kamen wir mal in Cholila an, und der Buschauffeur konnte uns sogar noch bis an den Campingplatz an der Lagune fahren, so dass wir kein Taxi oder Remis nehmen mussten. Dort suchten wir uns einen lieben Typen, der uns in einem Motorboot über die Lagune fuhr, wo wir übernachteten im Freien und die Sterne bestaunen konnten.

Sonntag, 19.02.06
Wir brachen erst gegen 11 Uhr auf und liefen (für meinen Geschmack zu kurz aber um Hanne nicht gerade am Anfang zu schlauchen) eine halbe Stunde und machten eine Pause und trafen einen Gaucho (Bauer) der Hier sein Land hat. Der Rest ist schnell erzählt: Wandern, Mittagessen, Fischen ohne richtigen erfolg, Fluss überqueren, Wandern, Bambusstäben ausweichen, Aussicht bestaunen, Fischen ohne Erfolg, Wandern, Fluss mehrmals überqueren, so dass auch ich nasse Schuhe habe, ankommen, Fischen ohne Erfolg, Abendessen und Zelt aufbauen dann schlafengehen.

Montag
Ziel: heute beim Camp ankommen.
Problem: keiner weiss den Weg, wir müssen ihn suchen was viel Zeit kostet. Also quälten wir uns oft durch den Fluss und Wälder.
Der Vorteil: Wir haben gutes Wetter, schöne Aussicht und viel Motivation.
Gegen den Abend kamen wir doch noch an und genossen den Wein zu einem guten Abendessen.

Dienstag
Shit: Es regnet
Shit2: wir haben noch die Rucksäcke draussen. Zum Glück waren wir genug schnell und es wurde nichts wichtiges richtig nass.
Der Tag verläuft mit kleinsten Aktivitäten. Höhepunkte gab es etwa 2: Erster ist, als ein Feuer in einer nicht regenreichen Zeit am Morgen zu stande brachte; und der zweite war das Abendessen. Mittagessen gab es nicht, Essen- und Energiesparen ist nun wichtig.
Walther und Dario sagen uns, dass sie morgen auf jeden Fall losgehen und 2 Versuche wagen, um den Tres Picos zu besteigen, nicht mehr. Eventuell Bivakieren sie oben. Wenn wir was, (Trillerpfeife) hören sollten, müssen wir an eine Stelle gehen, wo ich mit meinem Feldstecher (Fernglas) sie suchen soll und dann abschätzen, was wir machen.

Mittwoch
Dario und Walther gingen um 4 Uhr los. Wir warten im Regen, hauptsächlich im Zelt. Ab und zu müssen wir dem Feuer mehr Holz nachführen damit es nicht auslöscht.
Dario und Walther kamen nicht zurück, also machten sie ein Bivak. Wir hören und sehen nichts von ihnen.

Donnerstag
Das Wetter ist etwas besser als Mittwoch, aber nicht genug gut um die Lagune, die 2 Stunden entfernt liegt besichtigen zu können. Also ist es das gleiche wie Mittwoch: warten, Spielen, Scherzen und sich auf den Nerv gehen.
Dario und Walther kamen nicht. Hm, vielleicht machen sie ein zweites Bivak, aber Morgen müssen sie zurückkommen, weil uns das Essen langsam ausgeht.

Freitag
Schönes Wetter.
Shit, Dario und Walther kamen nicht.
Wir warten noch bis am Mittag, gingen schreien und Pfeifen, Gebirge mit Fernglas absuchen aber ohne Erfolg. Auch mit dem Fischen haben wir kein Erfolg, sehrwahrscheinlich kommen die Fische nicht über den Wasserfall, den wir beim hingehen umgangen haben.
Nun beschlossen wir zu gehen, aber wir liesen noch essen im Camp. Dario und Walther sollten ein Handy haben, mit dem sie in das Dorf telefonieren können im Notfall, also gehen wir am besten zuerst das suchen, denn im Gebirge würden wir sie nie finden, denn wir wussten nicht, wo sie den Berg erklommen.
Mit leichtem Gepäck schafften wir einen Weg in 6 Stunden, für den wir beim hinaufgehen etwa 10 Stunden brauchten. Eiskalte, wunderschöne Sternenklare Nacht.

Samstag
Bis um 2 Uhr waren wir wieder am Campingplatz, wo wir das Boot genommen haben. leiter trafen wir den Gautscho nicht mehr, der uns eventuell mit Boot oder so aushelfen hätte können.
Dort mussten wir warten, bis uns ein Auto wieder nach Cholila mitnahm. Dort klapperten wir alles ab, aber bekamen immer nur die Antwort, dass niemand was von den zweien gehört hatte. Was nun? Vielleicht wäre es das Beste nach Esquel zurückzukehren und mit der Freundin von Dario zu warten. Vielleicht kann die ja was machen... Der Bus fuhr auch gleich, weshalb wir uns halt schnell entscheiden musste. Aber die Busfahrt war immerhin super. Wir fuhren (zum Erstaunen von allen) durch den Nationalpark Los Alerces. Also konnte ich den Lago Verde doch noch sehen, wenn auch nur aus dem Bus.
In Esquel ging es dann ans erzählen, duschen, und wieder mal richtig fett Essen, wir alle hatten einen Kohldampf. Geschlafen hatten wir auch alle sehr gut.

Fotos von dem Treck

Sonntag, 26.02.06
Noch keine Nachricht von Dario und Walther. Die Freundin meint, wir warten bis am Montag, weil heute am Abend könnten sie zurückkehren. Also Tummeln wir uns etwas in Esquel rum, essen viel (vorallem Armin und ich), und erledigen mal alles administrative.
Ich hoffte dass das alles gut geht. Ansonsten muss ich nochmals nach tres Picos um Dario und Walther zu suchen. Nur die Zeit wird für die anderen etwas knapp: Walther muss am Montag zurück nach Buenas Aires (das Busticket hat er schon) und meine Reisegefährten müssen am Mittwoch auf einer Konferenz sein in Pucon. Gehen können und wollen die natürlich nicht einfach so, ausserdem haben sie am Dario ihre Camera geliehen, da alle etwas Batterienknappheit hatten...

Als ich zum Hotel zurückkam, traf ich Dario. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Er erzählte uns die ganze Geschichte und sagte uns danach, dass er diesen Berg niemals mehr besteigen werde, das war zu gefährlich. Sie mussten einen riesigen Schutzengel gehabt haben...
Nun gut, da alles wieder Ok ist, kann ich vielleicht schon am Montag nach el Bolson ziehen.

Adios Amigos

Sämi
SüdUSAler

eMail: mister_y@alcopub.ch


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