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El Calafate - Puerto Natales - Torres de Paine - Punto Arenas
29.01.2006 | 08:21 Uhr

El Calafate - Puerto Natales - Torres de Paine - Punto ArenasHalli Hallo
Mein Treck ist vorbei und ich bin wieder in die Zilivisation zurückgekehrt. Obwohl, richtig unzivilisiert ist es ja dort im Nationalpark auch nicht...

Die Grenzüberquerung am Samstag, 21.01.05 nach Chile war wieder etwas schwieriger, die Chilener kontrollieren da sehr genau, aber den Käse, den ich im Bus "vergessen" habe haben sie nicht gefunden oder gar nicht gesucht...
In Puerto Natales wussten wir auch gleich, wohin wir gehen wollen, den Michael hatte eine Adresse eines Hostales, wo wir mindestens vorbei mussten, denn er kennt dort jemanden... Und zum Glück hatten sie auch noch genau 3 Better vorig, wo wir uns dann einquartierten.
Einen Bus von hier aus von Ushaia nach Rios Gallegos zu reservieren konnten wir gleich vergessen. Man sollte ein Mail mit der Kreditkartennummer an irgend eine Adresse schicken... na klar, da, nehmt mein Geld! Nach etwas gutem Essen und Trinken gings wieder mal richtig ausschlafen.
Michael und Nadine wollten die Einsamkeit in Patagonien mal geniessen, deshalb entschieden sie am Sonntag, dass sie auf den "Geheimtipp" von der Bekannten vom Hotel eingingen, und liessen mich alleine den Torres de Paine Treck machen, was ich ihnen auch nie verzeihen werde. :-) Hahaha.

Am Sonntag hiess es deshalb, nach dem ausschlafen, Einkaufen gehen. Was kauft man ein auf einen 5-7 Tägigen Treck? Essen. Klar, aber was? Büchsen waren nicht gerade das inteligenteste, stellte sich nach dem ersten Bergbesteigen heraus, denn die haben viel Flüssigkeit darin. Immerhin hatten sie VollkornToastbrot. Am Abend dann ein "Auf Wiedersehen"-Pizza essen und Drinks drinken mit Töggelen.

Allgemeines vom Treck:
Mein Treck, der knapp 100 Kilometer wandern beinhaltete
Es hat mir sehr gefallen, trotz den Touristen. Wenn man in der Schweiz an einem schönen Tag zum Beispiel auf das "Frenelis Gärtli" geht, ist man ja auch gar nicht alleine. Nein, dort hat es viele aber hauptsächlich schweizerische Wanderer auf dem Weg. Ich ging ja auch nicht mit der Vorstellung, alleine hindurchwandern zu können, aber das Englisch die ganze Zeit... Es war ein super Erlebnis und würde es sofort wieder machen, wenn das nächste Mal noch jemand anders Lust dazu hat.
Meistens hat es über Nacht bis am Morgen (mindestens dann) geregnet, weshalb ich nie früh los kam, denn im Regen das Zelt einpacken sollte man ja gar nicht! Also hatte ich mir immer eine Ausrede auszuschlafen :-)
Die Zeiten auf dem Plan oder auf den Wegweisern waren für mich ziemlich gut bemessen. Zum Teil sogar mit Pause. Ich hörte oft, es sei zu knapp... ich bin halt ein schneller Bursche :-)
Leider machte sich das auch am Körper bemerkbar: an den Hüften und am Schulterblatt habe ich nun Striemen vom Rucksackträgern und -gurten. Man überlebts :-)

Am Montag, 23.01.05 kam die Hauptprobe. Nach einer 2 Stündigen Busfahrt sattelte meinen irre schweren (er sollte ja höchstens 20% des Körpergewichts wiegen, meiner war sicher mehr) Rucksack mit dem gemieteten Zelt, Schlafsack, Kochstelle und -Topf (da Feuermachen verboten ist im Park) und maschierte los, nachdem ich die schon zerquwetschten Bananen gemampft hatte. Das Wetter schien gut zu werden, weshalb ich die Torres schon am ersten Tag besichtigte, dann hatte ich sie auch hinter mir, und könnte eventuell am Ende abkürzen.
Der Aufstieg war hart. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Da meint man, man sei irgendwo in Amerika, denn man hört nur Englisch. Ok, beim Zeltplatz war dann hauptsächlich Israelisch angesagt. Die haben so eine agressive Aussprache... Jedenfalls konnte ich nach meiner gekillten schwersten Konservenbüchse doch noch vor der Lagune in der Abenddämmerung und Wolken die Torres bestaunen. War noch eindrücklich als die Nebelschwaden durch die Torres streichen. Klar, kühl war es auch, aber nicht genügend um es nicht geniessen zu können.

Nach dem Herunterkommen traf ich noch zwei Israelis, die ihr Zelt 1 Meter neben meinem aufgestellt hatten. Ich dachte schon: meine Güte! Aber sie luden mich sogar noch auf ein Essen ein und kamen mir ziemlich freundlich vor, gar nicht aggresive Unterhaltung wie ich es mir sonst von denen gewohnt bin. Ausserdem hörten sie auch gute Musik, wo ich nichts einzuwenden hatte beim einschlafen noch sowas im Hintergrund zu hören.

Am DienstagMorgen Dann der Schock. Das Zelt ist so was von verdreckt geworden durch das Regnen. Tja, und trocknen wollte es auch nicht, weshalb ich dachte, einmal kann man es ja mal nass verpacken.... Was sollte ich auch anders machen, ich muss weiter, denn sonst längt meinen Essensvorrat nie und nimmer. Und Essenkaufen ist zwar möglich aber schweineteuer.
Also gings runter. Alle schauten mich richtig komisch an, als sie mich im T-Shirt sahen, denn sie sind wirklich gut eingepackt in Jacken. Das Zeugs ist halt so schwer gewesen, dass ich immer geschwitzt habe, trotz kühler Luft...
Der Tag fing doch noch gut zu werden, denn die Sonne kam raus. Just beim Mittagessen hat es sich aber umentschieden und es fing an zu regnen. Dann hatte ich auch den Weg nicht gerade gefunden und musste herumirren. Die Karte war auch nicht so exakt... Es hat mich jedenfalls ein bisschen angekurkt. Aber ich war immerhin fast bis zum Zeltplatz alleine durch die ellenlangen wunderschönen Wiesen unterwegs. Die Maiarieslis wirkten wie Schnee auf dem Boden. Angekommen besserte meine Stimmung nicht besonders, denn die einten konnten einfach nicht ruhig sein. Dafür hätte es warmes Wasser, wenn die vorherduschenden (ich wartete sicher mehr als eine halbe Stunde) nicht alles aufgebraucht hätten. Grrr.... und dann,

am Mittwoch 25.01.06 kamen, vor meiner Weiterreise, noch eine 10-Köpfige Ami-Gruppe, die mich von nun an bis am Schluss verfolgen wird. Ausserdem erkannte ich nach 2 Minuten gehen, dass meinen Wein am ausleeren ist... Super, nun schmeckt alles nach Wein. Na gut, dann muss ich halt den rest austrinken. An den rest des Weges mag ich mich irgendwie nicht mehr so gut erinnern :-) Es war windig, und ich liebe das, wenn es so richtig stürmt. Und dann noch halbe besoffen... Irre
Als ich dann die Amigruppe überholt hatte, kam wider richtig Freude in mir auf. hahaha

Am nächsten Zeltplatz suchte ich mir dann ein etwas weiter abgelegenes Plätzchen.

Am Donnerstag gings dann weiter durch wunderschönes Waldgebiet.
Das war meine kürsteste Wanderung auf dem Weg, nur 4 Stunden. Und alles durch Wald. Herrlich
Nur das Abendessen am Zeltplatz war wieder voll verenglischt. Die verstandeten nicht mal ¡buen Provecho! (guten Appetit). Na gut, würde ich nur 2 Wochen reisen, würde ich ja auch keine Sprache lernen für die kurze Zeit, aber etwas Mühe kann man sich ja schon geben. So die wichtigsten Wörter oder so...

Dann am Freitag der ultimative Aufstieg auf den höchsten Punkt meines Treckes. Über den Pass de Perros um danach die Super aussicht auf den Gletscher Grey geniessen zu können. Der Aufstieg war schon nicht ganz einfach. Zuerst muss man etwa 5 Kilometer durch Sumpfgebiet (100 Dollar, wenn Du da durchkommst ohne Sumpffuss an einem Regnerischen Tag), und danach durch Schotterfeld mit Sturmböhen den Pass erklimmen. Nicht ganz ungefährlich. Kein Problem für mich :-)
Der Ausblick auf den Gletscher war einfach super. (Siehe Fotos)

Dann wieder runter, und zwar schnell, denn die Amis kommen! Beim ersten Campingplatz machte ich dann mal Pause um zu überlegen, ob ich da bleiben oder noch 2 Stunden weiter soll zum nächsten. Da die Amis dann gedenkten da zu bleiben, ging ich weiter, was gar kein Fehler war. Denn der andere Campingplatz war viel gemütlicher und bot eine Super Aussicht auf den Gletscheranfang.

Der letzte Tag, Samstag war angebrochen, und ich schlug mich noch bis ganz runter. Da erstens mein Essen langsam ausging, das Wetter nicht gerade super aussah und ich das Aussenzelt nicht mehr gut schliessen konnte, da der Reissverschluss defekt war, beschloss ich die übertriebenen 10'000 Pesos für den Catamaran zu bezahlen. Auf der anderen Seite des Sees wurde ich auch gleich von meiner Busgesellschaft aufgegriffen und es ging zurück nach Puerto Natales. Da Sagte mir der Himmel adios. Eine so Krasse Stimmung hatte ich selten gesehen. Schade dass ich unterwegs den Bus wechseln musste, und so das Fenster nicht mehr öffnen konnte um gute Fotos zu schiessen, aber ein Paar Fotos gab es doch noch.

Fotos von Torres de Paine

Zum Glück hatte das Hostal noch genau einen Platz für mich frei und ich genoss nach einem guten Steak ein schön weiches Bett.

Am Sonntag, 29.01.06 gings nach dem Ausschafen und Morgenessen zuerst mal mein Busticket nach Punto Arenas kaufen, dann packen und ab die Post.
In Punto Arenas war es auch nicht schwierig eine Unterkunft zu finden, denn sie gaben einem gleich Prospekte von Unterkünften beim Aussteigen. Sonst hasse ich das ja, aber hier in Patagonien bin ich richtig froh darüber.
Danach gings noch etwas essen und trinken mit den kennengelernten Australier da.

Am Montag sind wir zusammen dann in den riesengrossen Friedhof, dann zu der Zona Franca, wo man angeblich ganz billig (Zollfrei) einkaufen kann. Leider ist es immer noch teurer als in der Schweiz was Elektronik anbelangt. Für das Mittagessen hängten wir uns an den "wunderschönen" Strand und sichteten noch einen Delfin in der Magellanstrasse. Am Nachmittag besuchten wir dann noch das gegenüberliegende Museum Instituto de la Patagonia. War sehr interessant. Es ist so ein Open-Air Museum mit Botanischem Garten und allerlei alten Fahrzeugen und Gebäuden.

Zum Abendessen ein immer noch amüsantes (aber leckeres, wenn man von den Stierhoden und Kuhdärmen absieht) Parilla reingezogen und dazu etwas Bier getrunken, dann war Schluss.

Am Dienstagmorgen ging ich zu der Fähre, um nach Porvenir (Tierra de Fuego, Feuerland) hinüberzukommen. Leider machten sie am diesem Tag eine Ausnahme, und die Fähre fährt erst am Nachmittag. Pech gehabt. Also heisst es wieder zurück in die Stadt und Zeitvertreiben bis dann.

Fotos von Punto Arenas

Ich glaube immer weniger, dass ich nach Ushuaia will oder kann, denn es wirkt immer schwieriger und Touristischer. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, wenn ich nicht sagen kann, dass ich in der südlichsten Stadt der Welt gewesen war. Es ist auch noch die Frage, wie lange Puerto Williams ein Dorf bleibt...

Bis dann irgendwan

Tscho Sämi
SüdUSAler

eMail: mister_y@alcopub.ch


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